Warum ich aufgehört habe, perfekt sein zu wollen (und seitdem erfolgreicher bin)
Lesezeit: 5 Minuten
Vor einem Jahren sass ich 3 Stunden an einem LinkedIn-Post. Jedes Wort x-mal umformuliert. Am Ende habe ich ihn gelöscht. "Nicht gut genug", dachte ich. Heute schreibe ich Posts in 20 Minuten und meine Reichweite hat sich verzehnfacht. Was ist passiert?
Die Perfektionismus-Falle
Ich dachte lange, nur perfekte Arbeit darf raus in die Welt. Jeder Post musste brillant sein, jede Markenberatung makellos, jedes Angebot durchdacht bis ins kleinste Detail. Das Resultat? Ich habe kaum etwas veröffentlicht.
Die Erkenntnis kam durch eine Coaching-Kundin aus Zürich. Sie sagte: "Annika, dein spontaner Tipp letzte Woche hat mehr gebracht als alle durchgestylten Konzepte vorher." Das sass.
Was Perfektion wirklich kostet
Zeit: Die 3 Stunden für den nie veröffentlichten Post hätte ich für 6 normale Posts nutzen können.
Energie: Die mentale Last des "Ist es gut genug?" zehrt an den Kraftreserven.
Chancen: Während ich perfektionierte, haben andere ihre unperfekten Ideen in die Welt gebracht und Kunden gewonnen.
Authentizität: Perfektion wirkt oft distanziert. Menschen verbinden sich mit Menschen, nicht mit makellosen Fassaden. Das merke ich täglich in meiner Markenberatung bei UNIQ.
Der Wendepunkt
Als zertifizierte Business Coach habe ich angefangen, mir selbst "Good Enough"-Grenzen zu setzen:
Ein Post muss nicht perfekt sein, nur hilfreich
Eine Beratung muss nicht alle Probleme lösen, nur Klarheit schaffen
Ein Angebot muss nicht für alle passen, nur für die Richtigen
Was sich verändert hat
Meine Produktivität: Statt 1 perfekten Post pro Woche schaffe ich jetzt 3 gute.
Meine Kreativität: Ohne Perfektionsdruck fliessen die Ideen freier.
Meine Kunden: Sie schätzen die Nahbarkeit. "Endlich eine Markenberaterin in Zürich, die nicht so tut, als hätte sie alles im Griff", sagte neulich eine.
Mein Mindset: Fehler sind keine Katastrophen mehr, sondern Lernchancen.
Die 80/20-Regel für Content
Heute arbeite ich nach der 80/20-Regel:
80% gut ist gut genug
Die letzten 20% Perfektion kosten 80% der Zeit
Diese Zeit investiere ich lieber in den nächsten Post
Diese Philosophie vermittle ich auch in meinen 1:1 Strategie-Sessions.
Praktische Anti-Perfektionismus-Strategien
Der Timer-Trick: 30 Minuten für einen Post. Wenn der Timer klingelt, wird veröffentlicht.
Die Erst-Version-Regel: Die erste Version, die "okay" ist, geht raus. Überarbeiten kann ich immer noch.
Der Fehler-Freitag: Einmal pro Woche teile ich bewusst etwas Unperfektes. Das trainiert den Mut-Muskel.
Die 3-Fragen-Checkliste:
Hilft es meiner Zielgruppe?
Ist es ehrlich?
Würde ich es einer Freundin so sagen?
Drei Mal ja? Dann raus damit. Diese Checkliste nutze ich auch im UNIQ Markenklarheit Intensiv-Programm.
Was ich gelernt habe
Menschen folgen keiner Perfektion. Sie folgen Persönlichkeiten. Sie wollen keine makellosen Ratschläge, sondern echte Erfahrungen. Sie suchen keine fehlerfreien Experten, sondern authentische Wegbegleiter.
Die Ironie des Ganzen
Seit ich aufgehört habe, perfekt sein zu wollen:
Bekomme ich mehr positive Rückmeldungen
Gewinne ich leichter Kunden für meine Markenberatung
Macht mir die Arbeit mehr Spass
Bin ich erfolgreicher als je zuvor
Perfektion war nicht mein Qualitätsmerkmal. Es war meine Ausrede, nicht sichtbar zu werden.
Deine Perfektionismus-Challenge
Diese Woche: Poste etwas, das nur zu 70% fertig ist. Einen Gedanken, der noch nicht zu Ende gedacht ist. Eine Idee, die noch rough ist. Schau was passiert.
Spoiler: Die Welt geht nicht unter. Im Gegenteil.
Der wichtigste Learning
Done is better than perfect. Immer.
Deine Zielgruppe wartet nicht auf Perfektion. Sie wartet auf deine Hilfe, deine Perspektive, deine Lösung. Gib sie ihnen. Unperfekt, aber echt.
Über die Autorin: Annika Huesmann ist Business Coach und LinkedIn-Beraterin in Zürich. Nach 5+ Jahren Markenberatung und einer Ausbildung zur zertifizierten Coach (Dr. Bock Akademie) begleitet sie heute Frauen bei beruflicher Neuorientierung und professioneller Positionierung. [Kostenloses Erstgespräch buchen →]